Die E-Mail ist tot, lange lebe die E-Mail?
Ob beruflich oder privat: Praktisch jeder kennt und nutzt sie zur Kommunikation. Die E-Mail ist und bleibt in vielen Bereichen das digitale Kommunikationsmedium Nummer eins. Heute gehen Untersuchungen davon aus, dass allein in Deutschland pro Jahr rund 850 Milliarden E-Mails versendet werden. Das entspricht über zwei Milliarden E-Mails – jeden einzelnen Tag.
In den letzten Jahrzehnten hat sich aber nicht nur die schiere Zahl der Mails vervielfacht. Auch die Art und Weise, wie Menschen E-Mails beruflich und privat nutzen, unterliegt naturgemäß einem stetigen Wandel. Die E-Mail-Nutzung ist mittlerweile längst nicht mehr an einen klassischen Desktop-PC oder ein Notebook gebunden. Auch auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets ist die E-Mail heute ein ständiger Begleiter. Und auch wenn die E-Mail immer wieder „Konkurrenz“ und Ergänzung bekommen hat, beispielsweise in Form von Messenger-Diensten oder Collaboration-Tools: Bis heute hat das Medium E-Mail überaus erfolgreich sämtliche Prognosen überlebt, die ihm ein mehr oder weniger baldiges Ableben prophezeit haben.
Doch wie genau ist es um die E-Mail in Deutschland eigentlich bestellt? Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit einer Bestandsaufnahme und rückt dabei insbesondere auch das wichtige Thema der Sicherheit bei der E-Mail-Nutzung in den Vordergrund.
Ergebnisse im Überblick
Befragt wurden im Rahmen der E-Mail 2020 Umfrage insgesamt 1087 vollzeitbeschäftigte Menschen in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren
Alter
Geschlecht
77%
der Befragten suchen jede Woche…
… nach alten E-Mails. Mehr als die Hälfte benötigt bis zu 10 Minuten pro Suchvorgang. Gerade Unternehmen sollten sich also dringend Lösungen überlegen, wie Sie Informationen zur Verfügung stellen und den Suchvorgang beschleunigen können.
31%
der Befragten empfinden Spam-Mails…
…noch immer als ein sehr großes Problem im Postfach. Passende Lösungen für die Spamabwehr und Mitarbeiterschulungen sind also – gerade vor dem Hintergrund von Gefahren durch Ransomware – auch im Jahre 2020 kein alter Hut, sondern absolut notwendig.
70%
der Befragten versenden beruflich…
… mehr als zehn E-Mails in der Woche, mehr als jeder Dritte (38,5%) versendet sogar mehr als 50 und zum Teil sogar mehr als 100 E-Mails pro Woche. Im Privatleben hingegen versendet nur etwa jeder dritte Befragte (33,2%) mehr als zehn E-Mails in der Woche.
40%
der Befragten empfinden E-Mail-Verschlüsselung…
… als viel zu kompliziert und nicht weit genug verbreitet. Gleichzeitig empfinden ebenfalls 40% die E-Mail-Verschlüsselung als unterschätzt und wichtig, 50% davon sogar als unbedingt notwendig. Es braucht also neue, einfachere Ansätze für die Verschlüsselung.
93%
denken, dass E-Mail-Verschlüsselung…
… nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatkunden wichtig ist. Dies kann als eine deutliche Handlungsaufforderung für Unternehmen interpretiert werden, die häufig mit Privatkunden kommunizieren (Banken, Anwälte, Versicherungen, Autohäuser, etc.).
92%
der Befragten glauben, dass…
… E-Mails auch in Zukunft ein wichtiges Kommunikationsmittel sind. Die bis heute regelmäßig getroffenen Prognosen, die ein (baldiges) Ableben der E-Mail erwarten, werden von den Befragten trotz Messenger-Diensten und Collaboration-Tools also nicht geteilt.
Ein Blick in die Branchen
50%
der IT-Unternehmen verschlüsseln nicht…
… weil die Gegenstelle keine Lösung anbietet. Doch sollten nicht die vermeintlichen Experten mit gutem Beispiel vorangehen und Ihren Kommunikationspartnern proaktiv Lösungsansätze bieten, statt zu warten?
8,5%
der öffentlichen Einrichtungen…
… verschlüsseln regelmäßig ihre E-Mails – ein äußerst geringer Wert, wenn man davon ausgeht, dass Behörden und Verwaltungen vermutlich sensible und personenbezogene Informationen wie Bürgerdaten austauschen.
65%
der Branche „Pharma & Gesundheit“…
… verschlüsseln nie Ihre E-Mails. Jeder Dritte macht sich auch keine Gedanken darüber, ob E-Mails durch Dritte mitgelesen werden könnten – und das in einer Branche, in der man annehmen kann, dass sehr sensible Informationen versendet werden.
34%
der Dienstleister & Handwerker…
… empfinden E-Mail-Verschlüsselung als notwendig, dennoch verschlüsseln fast 60% nie ihre E-Mails. Die Hälfte davon gibt an, keine passende Lösung zu kennen und nicht zu verschlüsseln, weil der Gegenüber keine Lösung anbietet.
48%
der Branchen Finanzen, Versicherungen…
… und Immobilien verschlüsseln nie Ihre E-Mails. Und das, wo im Normalfall vermutlich regelmäßig sensible Informationen wie Kontodaten, persönliche Details zu Schadensfällen oder Dokumente von Immobilien ausgetauscht werden.
3,7%
der sozialen Berufe verschlüsseln…
… oft Ihre E-Mails, 37% immerhin gelegentlich – aber auch nur, weil die Gegenstelle eine Lösung zur Verfügung stellt. Gleichzeitig wird das Thema als zu komplex angesehen, diese Branche wünscht sich also offensichtlich neue Ansätze.